Kessels – Firmenporträt

In der Zeit, in der Lastkraftwagen noch Seltenheit auf deutschen Straßen waren, wurde in Mönchengladbach auf der Volksgartenstrasse ein Unternehmen gegründet. Es war das Jahr 1933, in dem Peter Kessels ein Transportunternehmen ins Leben rief. Schon zwei Jahre später fand eine Verbindung mit der Firma Linde statt, mit der die Idee wuchs, Gase zu verkaufen, um Metalle zu biegen, zu wärmen und zu schweißen.

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Die Firma Linde hatte nur Interesse an Luftgasen, nicht so Kessels. Auf einen Tipp hin versuchte Peter Kessels an Propangas zu kommen und besorgte sich 5kg-Propangasflaschen, die in einer Raffinerie im Ruhrgebiet aufgefüllt wurden. Das Problem war: Das Gas durfte aus Sicherheitsgründen nicht in großen Mengen über die Straßen transportiert werden. Also baute Peter Kessels eine Propangasumfüllanlage, mit der Gas aus großen in kleine Flaschen umgefüllt werden konnte. Mit dieser Anlage startete Peter Kessels neben dem Luftgasegeschäft eines mit Propangas und hatte Erfolg.

Immer stärker war der Aufstieg. In Spitzenzeiten hatte die Firma 350 Vertriebsstellen und war damit in den 60er Jahren vermutlich Marktführer am Niederrhein. Dank seines Mutes baute Peter Kessels in Viersen ein großes Propangasumfüllwerk, welches gut lief. Als der niederländische Konzern PAM (heute Primagas) mit Propangas auf den Markt drängte und Kessels übernehmen wollte, willigte der Gründer ein, denn parallel zum Vertrieb von Propangas hatte Peter Kessels an einer anderen Sache gearbeitet: die periodische Prüfung der Gasflaschen. Nach dem Verkauf des Propangasgeschäfts an PAM expandierte Peter Kessels bislang zweiter Bereich.

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Daneben entwickelte sich die Schweißtechnik, die sich aus den Teilen Gasetechnik, Service und dem gesamten schweißtechnischen Zubehör zusammensetzt. Zwischenzeitlich gab es im Bereich Schweißtechnik einen wichtigen Zusammenschluss mit der japanischen Firma OTC, einem der größten Hersteller von Lichtbogenschweißmaschinen und Schweißrobotern. Dieses Joint-Venture wurde zum Erfolg, doch wegen der großen Beanspruchung wurde der Zusammenschluss einige Jahre später aufgelöst. In Sachen Flaschenprüfung ist die Firma Kessels, die inzwischen in Alexander Kessels Hand liegt, dem Sohn des Gründers, heute einer der größten Dienstleister auf dem Markt.

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Insgesamt fünf Werke in Mönchengladbach, Karlsruhe, Landsberg/Oppin, Arnstadt und Hustopece in Tschechien gehören zur Firmengruppe. Regional werden Gase und Schweißtechnik vertrieben, überregional findet die Prüfung von Gasdruckbehältern jeglicher Art sowie die Prüfung und Herstellung von Gasespeichern, Druckgasebündeln und Gastransportfahrzeugen nach eigener Konstruktion und Kundenanforderungen statt. Bei der Prüfung und Konstruktion von Druckgasespeichern ist auch die Mitarbeit in nationalen DIN- und internationalen ISOGremien für Kessels selbstverständlich. Das Know-How der Firma Kessels hilft dabei Produkte, wie z.B. Batteriefahrzeuge zum Transport von Wasserstoff, schon in der Gesetzgebung sicherer zu gestalten.

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Die Firma betreibt drei Abfüllstationen für Propangas in verschiedenen Regionen und kooperiert mit allen Ländern der Welt, wenn es um das Prüfen von Gasflaschen geht. Kessels entwickelt zudem Prüfgeräte für den Eigenbedarf, wie zum Beispiel eine Ultraschallprüfanlage für Großflaschen. Seit 2003 ist mit Frau Jutta Kessels die dritte Generation im Unternehmen tätig. 140 Mitarbeiter arbeiten insgesamt bei Kessels in allen Bereichen. Die Firma bemüht sich, möglichst viele Auszubildende im Bereich Schweißtechnik und Gase auszubilden. Die meist fünf bis sechs Auszubildenden können in den meisten Fällen auch übernommen werden.